Aus ist’s mit der Ruhe, der Winterruhe! Der Weinberg hat uns wieder und wir ihn. Jede Menge Arbeit wartet. In der ersten Märzwoche waren die Mitglieder des Weinbauvereins Bestensee zum Winterschnitt herausgefordert. Es bedarf einiger Erfahrung, um hier keine Fehler zu machen. Reben tragen immer nur an den einjährigen Trieben Früchte. Ein regelmäßiger Schnitt befreit sie von überflüssigen Teilen und stärkt so jene Triebe, an denen die Trauben dann hoffentlich kräftig wachsen werden. Die Zeit des späten Winters ist gut geeignet, wenn die Nachttemperaturen knapp unter 0 Grad und die des Tages um die 10 Grad liegen. Die Rebsäfte steigen noch nicht auf, die Knospen sind noch fest geschlossen.

Wenn aber – wie 2024 – der späte Winter schon sehr warm ist und dann im Frühjahr noch einmal Nachtfröste die zarten Austriebe angreifen, dann passiert, was uns im vergangenen Jahr zu sehr zugesetzt hat: schwere Ertragseinbußen. Nur 13 Prozent – im Vergleich zu 2023 – gelangten ins Fass. Deshalb wird auch in dieser Saison kein Bestenseer Wein außerhalb des Weinbergs zu kaufen sein.

Alles, was wir haben, bieten wir zu unseren Veranstaltungen auf dem Weinberg an.

Doch, weil das Wenige aus dem Jahrgang 2024, was wir unseren Weingenießern anbieten können, von guter Qualität sein soll, haben wir bei Winzer Hanke in Jessen, der unseren Wein ausbaut, schon mal gekostet. In geringem Umfang kann man nämlich noch Einfluss nehmen auf den Weingeschmack. Erlaubt ist zum Beispiel, ihn ein wenig nachzusteuern, wenn das Säure-Zucker-Verhältnis ungünstig ist. Das geschieht dann mit purem Rebensaft. Ergebnis der Verkostung: da reifen zwei angenehme Weine heran! Zwei? Auf dem Weinberg wachsen doch fünf Rebsorten?! Wir haben uns wegen des geringen Ertrags entschlossen, die zwei weißen Sorten Johanniter und Solaris (Cabernet Blanc war ein Totalausfall) und die beiden roten Cabernet Cortis und Pinotin jeweils zu Cuvées – also gemischten Weinen – auszubauen.

Also liebe Weinfreunde – nicht verzagen! Wir tun es ja auch nicht und hoffen auf ein wunderbares Weinjahr 2025. Der Anfang ist gemacht!